Save Land
United for Land
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle und der UNCCD-G20 Global Land Initiative anlässlich des 30-jährigen Bestehens der UNCCD
Save Land. United for Land
6. Dezember 2024 – 1. Juni 2025 in Bonn
Nur 29 Prozent der Erdoberfläche ist nicht von Wasser bedeckt. Das ist unser Lebensraum: die Landflächen der Erde. Unsere Erdböden brauchen bis zu Hunderten von Jahren, um sich zu bilden. Doch ein extremes Ereignis genügt, um sie in Minutenschnelle zu zerstören. Bis zu 40 Prozent der Böden weltweit gelten bereits als verödet, insbesondere durch menschliche Übernutzung. Die Erhaltung unserer Böden ist von höchster Dringlichkeit nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Artenvielfalt und das Weltklima. Land ist ein Schatz von existenziellem Wert, den es zu bewahren gilt.
Diese Ausstellung vereint wichtige Positionen zeitgenössischer Kunst mit Exponaten aus Kulturgeschichte und Naturwissenschaften und nutzt neueste Medientechnologien, um die globale Situation der Landflächen zu verdeutlichen. Wie steht es um die Böden in den Städten und auf dem landwirtschaftlich und industriell genutzten Land? Und gibt es überhaupt noch unberührte Natur auf der Welt? Was können wir tun, um unsere Böden zu schützen? Die Ausstellung will zum Handeln für die gemeinsame Sache inspirieren.
Die Globale Land Initiative der G20
Land ist die Grundlage der menschlichen Existenz. Diese Ausstellung feiert die Verbindung zwischen Land und Leben. Sie vereint die Stimmen von Kunst, Kultur und Wissenschaft, um das Bewusstsein und die Maßnahmen zur Reduzierung von degradiertem Land zu fördern. Die von der UNCCD-G20 Global Land Initiative (GLI) und der Bundeskunsthalle gemeinsam getragene Ausstellung ruft dazu auf, Land zu retten, und zeigt, wie man die Bodendegradation aufhalten und umkehren kann. Die Globale Land Initiative wurde 2020 von der Gruppe der Zwanzig (G20) ins Leben gerufen, der inzwischen auch die Afrikanische Union angehört. Unter der Aufsicht der UNCCD ist es das Ziel der Initiative, die degradierten Landflächen bis 2040 um 50 Prozent zu reduzieren. Werden Sie Teil der Initiative! Engagieren Sie sich und werden Sie aktiv, bevor Sie die Ausstellung wieder verlassen!
30 Jahre UNCCD
Seit 30 Jahren bringt das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) die Nationen zusammen, um Land zu schützen und wiederherzustellen. Jedes Jahr verliert die Welt 100 Millionen Hektar produktives Land – eine Fläche fast dreimal so groß wie Deutschland – und bedroht damit die Lebensgrundlage von mehr als 3 Milliarden Menschen. Diese Ausstellung markiert nicht nur einen Meilenstein in den weltweiten Bemühungen, sondern dient auch als dringende Aufforderung an Einzelpersonen und Gemeinschaften, sich uns anzuschließen, um gesundes, produktives Land für künftige Generationen zu sichern.
Land ist Leben
Was bedeutet das Wort „Land“? Land ist der Erdboden, der nicht von Wasser bedeckt ist. Land ist die Plattform, die auf dem Planeten Erde alles Belebte und Unbelebte miteinander verbindet. Doch Land hat auch andere Bedeutungen: Land ist Eigentum, Land ist Kultur, Land ist ein Gefühl – durch die Schwerkraft sind wir an den Boden gebunden. Land zeigt sich in allen erdenklichen Formen und ist von bezaubernder oder auch erschreckender Schönheit.
Ohne fruchtbare Böden sind die Menschheit und mit ihr unzählige anderen Lebewesen in ihrer Existenz bedroht. Weltweit sind bereits zwei von fünf Menschen von verödeten Böden betroffen. Damit gehen Naturkatastrophen, Nahrungsmittel- und Wasserunsicherheit sowie soziale und wirtschaftliche Instabilität einher. Um Land in seiner komplexen Bedeutung für unser Leben besser zu verstehen und eine schnellere Renaturierung der degradierten Böden weltweit zu erreichen, müssen wir verschiedene Perspektiven in Betracht ziehen. Es braucht Wissen aus den Naturwissenschaften ebenso wie aus der Kulturgeschichte, Soziologie und politischen Ökonomie. Und es braucht vor allem Indigenes, lokales Wissen, um unsere Böden schützen zu können. Noch haben wir keinen „Planeten B“ in Aussicht.
Interaktiver Globus
Erkunden Sie die Welt interaktiv und machen Sie sich mit der Situation der Landflächen vertraut! In der Ausstellung in Bonn ist dieser interaktive Globus in voller Größe als Exponat zu erleben. Probieren Sie es aus - digital hier oder live in der Bundeskunsthalle in Bonn.
Städte – die materielle Welt
Die Weltbevölkerung umfasst heute 8,1 Milliarden Menschen und sie wächst weiter. Mehr als die Hälfte aller Menschen leben auf nur 2 Prozent der Landflächen der Erden: in den Städten. Bis 2050 werden mehr als zwei Drittel von uns in Städten leben.
Städte sind als Ökosysteme geprägt von starker Bebauung, versiegelten Böden, dichtem Verkehr und hochgradiger Störung der Natur durch den Menschen. Städte verbrauchen immense Mengen an Energie und Rohstoffen. Ihr stetiges Wachsen führt zu steigendem Verbrauch, aber auch zu steigender Verschwendung von Ressourcen. Die komplexen Versorgungssysteme der Großstädte gehen mit gigantischen Abfallmengen und Umweltverschmutzung einher. Versiegelte Böden verlieren ihre Fähigkeit, Kohlenstoff zu binden, die Wasserverfügbarkeit zu regulieren und als gesunder Lebensraum für eine Vielzahl von Organismen zu dienen. Städte sind Orte, an denen nicht nur viele Menschen aufeinandertreffen, sondern auch die großen Herausforderungen unserer Zeit: Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, Erhalt und Herstellung gesunder Lebensbedingungen, soziale Gerechtigkeit und Verlust der Artenvielfalt.
Was können wir tun? Städte brauchen eine grüne Infrastruktur, die gleichzeitig zum menschlichen Wohlbefinden und zur biologischen Vielfalt beiträgt.
Ländliche Gebiete – die große Ernte
Seit Jahrtausenden betreibt der Mensch Landwirtschaft und Viehzucht, doch seit den 1960er-Jahren hat sich der Umgang mit dem Land und den in Obhut genommenen Tieren radikal verändert. Für den Massenanbau von Nahrungsmitteln werden heute immense Flächen benötigt. Mehr als die Hälfte davon wird für die Futtermittelproduktion in der Viehzucht verwendet und nur 39 Prozent für den Anbau von pflanzlichen Lebensmitteln, die wir selbst essen. Allerdings liefern tierische Erzeugnisse nur 18 Prozent und pflanzliche Produkte dagegen eindrucksvolle 82 Prozent der weltweit verbrauchten Kalorien.
Die moderne Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und dem Einsatz von Chemikalien führt dazu, dass wir die Böden aufbrauchen. Weltweit ist die Lebensmittelproduktion für 80 Prozent der Entwaldung, 70 Prozent des Süßwasserverbrauchs und 29 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Sie stellt die Hauptursache für den Verlust der Artenvielfalt dar. Hinzu kommt die Landdegradation durch den Abbau von Rohstoffen.
Was können wir tun? Die landwirtschaftliche Produktion darf nicht mehr allein am Ertrag pro Hektar gemessen werden, sondern muss folgende Werte miteinbeziehen: den Nährwert sowie die Kosten und Vorteile für Umwelt und Gesellschaft.
Natürliche Lebensräume –
das Herzstück der Natur
Nur 23 Prozent der bewohnbaren Oberfläche des Planeten können heute noch als nahezu unberührte Natur eingestuft werden. Der größte Teil davon befindet sich in nur 5 Ländern: Kanada, Alaska, Brasilien, Botswana und Australien. Wir wissen wenig über diese Gebiete und neigen dazu, sie zu romantisieren oder zu vergessen. Jedenfalls messen wir ihnen keinen ausreichenden Wert zu.
Seit vielen Jahren schreitet der Verlust der biologischen Vielfalt weltweit dramatisch voran. Die Natur verarmt zunehmend. Dauerhaft ungenutzte Gebiete, in denen die Ökosysteme sich ohne direkten menschlichen Einfluss natürlich entwickeln können, sind heute weltweit rar geworden. Das gefährdet und zerstört auch unsere eigenen Lebensgrundlagen.
Was können wir tun? Eine der wirksamsten Maßnahmen, um den Klimawandel und den Biodiversitätsverlust aufzuhalten, ist, die Entwaldung zu stoppen. Denn die Wälder leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Speicherung von Kohlendioxid und zum Erhalt der Artenvielfalt.
Take Action
Damit die Renaturierung von Land weltweit gelingen kann, müssen Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen zusammenarbeiten, um den negativen Trend zu stoppen. Gesündere Böden bringen viele Vorteile mit sich, zum Beispiel regionale Nahrungsmittel, genügend sauberes Wasser, eine stabilere Wirtschaft und einen sichereren Lebensunterhalt.
Aber was heißt „Take Action“? Wie sollen wir uns für die Renaturierung von degradierten Böden engagieren und unser Leben landfreundlicher gestalten? Es sind mehrere Vorgehensweisen schrittweise denkbar:
- Schärfen Sie Ihre Aufmerksamkeit für das Thema und informieren Sie sich.
- Unterhalten Sie sich mit anderen über das Thema und teilen Sie Ihre Erfahrungen.
- Treten Sie für das Thema ein, zum Beispiel durch die Teilnahme an Kampagnen.
- Ändern Sie Ihr Verhalten und Ihre Einstellungen im Alltag.
- Werden Sie aktiv für die Renaturierung geschädigter Böden tätig.
In der Ausstellung stellen wir Ihnen dazu einige Projekte und Geschichten vor. Sie beinhalten Ideen, die wir alle als erste Schritte umsetzen können, aber auch Inspirationen, wie ein landfreundlicheres Leben in der Zukunft aussehen könnte.
Sticker-Generator
Wie möchten Sie sich für das Land einsetzen? Generieren Sie jetzt Ihren eigenen Liebesbrief an das Land und teilen Sie ihn mit der Welt. Verwenden Sie folgende Hashtags: #SaveLand, #United4Land, #LandisLife, #GenerationRestoration, #UNCCD, #G20GLI
Liebesbriefe ans Land
Schreiben Sie jetzt Ihren eigenen Liebesbrief an das Land! Ihr Beitrag wird online und vor Ort in der Ausstellung der Bundeskunsthalle in Bonn präsentiert.